Nicol Monhaupt

Nicol Monhaupt

* um 1403 † 1478

Fürstlicher Landhauptmann

Nicol Monhaupt * 1403, † 1478

Inschrift

[——————] / [———] ++ // iſt vorschyd / en dr(?) erbar· / vnd tvgen[d]ſame + [———]


… ist verschieden der ehrbare und tugendsame …

Anmerkungen

Das Erscheinungsbild des Epitaphs lässt auf einen wohlhabenden Verstorbenen des 15. Jahrhunderts schließen. Eine Zuordnung erlaubt der Schild mit drei Mohnkapseln im Schräglinksbalken. Es ist das Wappen der Familie Monhaupt. In dieser Zeit gab es zwei Mitglieder der Familie mit Namen Nicol oder Nickel.
Ein Nickel Monhobit tritt zwischen 1353 und 1360 mehrfach als Münzmeister in Erscheinung. Von ihm stammen die ältesten Münzmeisterrechnungen.
Wahrscheinlich aber ist das Epitaph Nicol Monhaupt zuzuordnen. Er war 1436 bis 1451 im Stadtrat, 1443 und 1447 regierender Bürgermeister und 1452 bis 1478 Fürstlicher Landhauptmann des Amtes Freiberg. Er galt „fast für den reichsten Edelmann in Meißen“ (Möller). In einem Schreiben Bischofs Caspar von Schönberg wird er ebenfalls Monetarius, Münzmeister, genannt. Neben vielen anderen Stiftungen an verschiedene Empfänger schenkte er 1454 der Kirche Unserer lieben Frauen, dem heutigen Dom, ein Marienbild. Dieses wurde 1513 von seinen Erben renoviert und vom Meißner Bischof mit einem 40tägigen Ablass für diejenigen versehen, die davor knieend ein Vaterunser und etliche Ave Maria beten. Es trägt heute noch den Namen „Monhauptsche Madonna“. 1478 starb Nicol im Alter von 75 Jahren und wurde im Dom begraben.

© OS