Lorenz von Schönberg (195) und seine Ehefrauen

Lorenz von Schönberg (195)
* 15.07.1577 † 19.08.1632

Erbherr auf Ober- und Niederreinsberg

Elisabeth von Hartitzsch
* vor 1580 † 04.08.1607
Sophia von Heinitz
* 16.04.1587 † 15.09.1621
Lucretia von Schönberg
* 13.05.1596 † 16.07.1668

Inschrift

D. O. M. S / Im Buch der Weißheit am 3. Cap. / Der Gerechten Seelen ſind in Gottes Hand, / und keine Qual rühret ſie an. Für den Unver= / ſtändigen werden ſie angeſehen als ſtürben / ſie und ihr Abſchied wird vor eine Pein ge= / rechnet, und ihre Hinfahrt vor ein Verderben / Aber Sie ſind im Friede.

Der Hoch Edle, Geſtrenge, und Veste Herr / Lorentz von Schönberg auff Ober= / und Nieder-Reinsberg. Iſt gebohren den / 15= Iulij. Anno. 1577. Verehliget nach= / einander an Dreyer Schwester Töchter / Alß. / 1. An Jungfraw Eliſabeth von Har= / titſch, den 23. Novembr. A 1601. / mit der Er zeuget 1. Sohn. / 2. An Jungfraw Sophia von Heinitz / den 25. Septembris. Anno. 1609. / mit der Er zeuget 2. Söhne,
4. Töchter. / 3. An Jungfraw Lucretien von Schön / berg, den 24. Februarij. Anno. 1622. / mit der Er zeuget 1. Sohn und 2. Töchter.

Iſt den 17. Augusti. Anno 1632. als Er / ſich und die ſeinigen von Reinsberg an= / hero flehen wollen, von einer damaligen / Feindlichen Kayſerlichen Partey, durch ei / nem Schus hinderwerts im Rechten Arm / verwund worden, und daran Seelig in / Freyberg verſtorben, den
19. Auguſti. 1632. / Seines Alters 55. Jahr 6. Wochen u:
3. Tage. / Ruhet alhier und erwartet der Auff= / erſtehung zum Ewigen Leben. / Dem GOTT Gnade!

D. O. M. S. Im Buch der Weisheit im 3. Kapitel: Der Gerechten Seelen sind in Gottes Hand, und keine Qual rührt sie an. Für den Unverständigen werden sie angesehen als stürben sie, und ihr Abschied wird für (als) eine Pein gerechnet und ihre Hinfahrt für (als) ein Verderben. Aber sie sind im Frieden.

Der hochedle, gestrenge und feste Herr Lorentz von Schönberg auf Ober- und Niederreinsberg. Ist geboren den 15. Juli anno 1577. Verehelicht nacheinander an dreier Schwester Töchter als
1. An Jungfrau Elisabeth von Hartitzsch den 23. November 1601, mit der er zeuget 1 Sohn.
2. An Jungfrau Sophia von Heinitz den 25. September 1609, mit der er zeuget 2 Söhne, 4 Töchter.
3. An Jungfrau Lucretien von Schönberg den 24. Februar 1622, mit der er zeuget 1 Sohn und 2 Töchter.

Ist den 17. August anno 1632, als er sich und die seinigen von Reinsberg anhero fliehen wollen, von einer damaligen feindlichen kaiserlichen Partei durch einen Schuss hinterwärts im rechten Arm verwundet worden und daran seelig in Freiberg verstorben den 19. August 1632. Seines Alters 55 Jahre 6 Wochen und 3 Tage. Ruhet allhier und erwartet der Auferstehung zum ewigen Leben. Dem Gott gnade.

Anmerkungen

D.O.M.S. ist eine lateinische Weiheformel und sehr oft in Inschriften dieser Zeit zu finden. Sie bedeutet: Deo Optimo Maximo Sacrum („Dem besten und größten Gott geweiht“).

An Lorenz von Schönbergs (195) Tod erinnert ebenfalls der „Kroatenstein“ an der Grabentour bei Reinsberg. Auf ihm ist zu lesen: „Lorenz von Schönberg Erbherr / auf Ober- und Niederreinsberg / wurde als er sich nach Erobe- / rung dieses Schlosses durch / Kaiserlich Oesterreichische / Truppen nach Freiberg flüchten / wollte durch den Schuss eines / Croaten tödlich verwundet. / Er erreichte noch Freiberg starb / aber daselbst am 19.August 1632 / im 56. Lebensjahre. Von sechs / seiner Söhne starben bei der / tapferen Vertheidigung fünfe / den Heldentodt. / — / Gewidmet 1828 von Friedrich / August Wolf von Schönberg“   .

Lorenz von Schönbergs (195) dritte Ehefrau Lucretia heiratete nach dessen Tod Nikol von Schönberg (240) und ist Mutter der Sara Elisabeth Kölbelin (sw02) aus erster und der Barbara Margaretha von Schönberg (sw04) aus zweiter Ehe. Insgesamt hatte sie sieben Kinder. Grübler schreibt: „Beym Anfange dieſes 22. Bogens, ſtehet an einem kleinen Pfeiler, zur Rechten Hand, ein Epitaphium, welches aus 3. zuſammen gefügten meßingenen Tafeln beſtehet, und um und um mit Schnitzwerck umgeben iſt. Oben, und zur lincken Hand, auf der Seite, ſtehet das Schönbergiſche, zur rechten aber, ein anderes Wappen aus Holzwerck gebildet. Auf den Meßingenen Tafeln ſelbſten, aber lieſet man folgendes: … Die zu itzt beſchriebenen Epitaphiis gehörigen Grab-Steine, liegen gleich vor gedachten kleinen Pfeiler, auf der Erde, und ſind derer an der Zahl viere.“ Es folgt eine Beschreibung der Grabsteine und ihrer Inschriften (Vier Grabsteine für Sara Elisabeth Kölbelin (sw02), Lorenz von Schönberg (195) (sw03), Barbara Margaretha von Schönberg (sw04) und Heinrich von Schönberg (so02)).

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